Bad Nauheim

Die Kirche des Heiligen Innozenz von Irkutsk und des Ehrwürdigen Seraphim von Sarow in Bad Nauheim

(C) Bruderschaft des hl. Fürsten Wladimir e.V.

Die Kirche des hl. Innozenz von Irkutsk und des Ehrwürdigen Seraphim von Sarow in B. Nauheim

Zu Beginn des XX. Jahrhunderts kamen jährlich ca. 2,5 Tausend russische Kurgäste nach Bad Nauheim. 1902 wurde mit dem Segen des für die orthodoxen Kirchen in Westeuropa zuständigen Metropoliten Innokentij von St.Petersburg unter Federführung der Bruderschaft des Hl. Fürsten Wladimir ein Baukomitee gegründet, das Spenden für den Bau einer russischen Kirche zu Ehren der Hl. Fürstin Olga im Kurpark neben dem Kurhaus sammeln sollte. Die Unruhen 1905 in Rußland führten jedoch zu einem Rückgang der russischen Kurgäste und der Spenden. Deshalb beschloß die Bruderschaft, bei der Stadt vorübergehend die leerstehende Reinhardskirche in der Altstadt zu mieten. Diese älteste erhaltene Kirche Bad Nauheims wurde 1732/33 auf Veranlassung des Hanauer Grafen Reinhard III., zu dessen Gebiet die Stadt damals gehörte, und nach Plänen des Architekten Christian Hermann im typischen spätbarocken Stil einer Saalkirche gebaut. Bis 1825 diente sie als protestantische Kirche. 1868-1905 nutzte die katholische Gemeinde das Gotteshaus, seit 1905 dann die orthodoxe. Am 11./24.7.1905, dem Tag der hl. Olga, zelebrierte Erzpriester Alexios von Maltzew (1854-1915) die erste orthodoxe Liturgie in der Reinhardskirche. 1907 kaufte die Bruderschaft die Kirche von der Stadt. Nach einem inneren Umbau wurde sie am 8./21.7.1908 vom Bischof von Kronstadt als orthodoxe Kirche zu Ehren des Hl. Innozenz von Irkutsk und des Ehrw. Seraphim von Sarow geweiht. Bischof Innokentij von Tambow, der ehemalige Vorsitzende des Baukomitees, stiftete der Kirche die alte Ikonostase aus dem Kloster Sarow, wo sie nach der Heiligsprechung des Ehrw. Seraphim und dem Bau einer größeren Kirche keine Verwendung mehr fand. Die Sarower Ikonostase, 1805 noch zu Lebzeiten des Heiligen im Empire-Stil gefertigt, wurde somit vom Schicksal des Klosters bewahrt, das 1929 von den Bolschewisten geschlossen und in der Folge zerstört und in ein Atomforschungszentrum umgebaut wurde. 1910 besuchte die Zarenfamilie während ihres Aufenthltes in Bad Nauheim und Friedberg mehrere Male den Gottesdienst in der Kirche. Während des Großen Krieges 1914-18 war die Kirche geschlossen und stand unter Zwangsverwaltung. Im Sommer 1926 zelebrierte Bischof Tichon (Ljaschtschenko) die erste Liturgie nach der Revolution, in der Folge fanden dort mangels Gemeinde jedoch nur selten Gottesdienste statt. Während des Zweiten Weltkrieges diente die Kirche als Lagerraum für ausgebombte Gegenstände, die Glocken wurden zu Kriegszwecken eingeschmolzen. Nach dem Kriege bildete sich dank russischer Flüchtlinge eine große Gemeinde. Da sich in Bad Nauheim auch eine große Anzahl Griechen befand, zelebrierte Erzpriester Wasilij Winogradow abwechselnd slawisch und griechisch. Nach 1974 fanden zunächst keine Gottesdienste mehr statt, doch wurden diese dank dem Zustrom orthodoxer Aussiedler in die Wetterau von Priester Slawomir Iwaniuk 1995 wieder ins Leben gerufen. Seit 2005 betreut Priester Viktor Zozoulia aus Bingen die Gemeinde. In kanonischer Hinsicht untersteht die Kirche seit 1938 der Deutschen Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche im Auslande (ROKA).

Die Liturgie in der Nauheimer Kirche findet derzeit jeweils am ersten, zweiten und dritten Samstag d.M. und am vierten Sonntag d.M. jeweils um 09:30 Uhr statt, die Nachtwache am Vorabend des vierten Sonntag d.M um 18:00 Uhr.

Änderungen vorbehalten, beachten Sie bitte den aktuellen Aushang.

Die Anschrift der Kirche lautet: Reinhardstraße 14, D-61231 Bad Nauheim.

Vorsteher der Kirche ist Priester Viktor Zozoulia, Tel. +496724941274.

Besichtigungen

Jeden ersten, zweiten und dritten Sonntag d.M. von 14:00 bis 16:00 Uhr, sowie am vierten Samstag d.M. von 14:00 bis 16:00 Uhr.

Führungen

In deutscher Sprache am 1. Dienstag d. M. um 19:00 Uhr, Dauer 1 Stunde, oder nach Vereinbarung auch in russischer Sprache.

Information bei Brigitta Gebauer, Tel. +4960325406.

Spendenkonto der Kirche:

Sparkasse Oberhessen
IBAN DE51 5185 0079 0031 0012 26
SWIFT-BIC HELADEF1FRI