Bad Kissingen

Die Kirche des Heiligen Sergius von Radonesch in Bad Kissingen

(C) Bruderschaft des hl. Fürsten Wladimir e.V.

Die Kirche des Heiligen Sergius von Radonesch in B. Kissingen

Die Notwendigkeit, in Kissingen eine russische Kirche zu errichten, wurde bereits während der Besuche Kaiser Alexanders II. 1864 und 1868 in der fränkischen Kurstadt erörtert, doch erst durch die Anstrengungen des Erzpriesters Alexios von Maltzew und der Bruderschaft des Hl. Fürsten Wladimir wurde 1897 eine Sammlung von Spenden organisiert, ein Baukomitee unter Leitung des russischen Gesandten am bayerischen Hofe A.P.Iswolskij gegründet und ein Grundstück erworben. Der bekannte Petersburger Hofarchitekt Viktor von Schroeter (1829-1901) entwarf unentgeltlich die Baupläne für die Kirche, die sich von den übrigen russischen Kirchen in Deutschland durch ihren der Wladimir-Kathedrale in Kiew nachempfundenen byzantinischen Stil unterschied. Auch die 1905 von den Künstlern Dimitrij Kiplik, Alexander Blasnow und Iwan Popow ausgeführte Innenausmalung folgte dem Beispiel der Arbeiten Viktor Wasnezows in jener Kathedrale.
Die Grundsteinlegung am 8./20.7.1898, dem Tag der Gottesmutter von Kasan, sowie die Einweihung der Kirche am 5./18.7.1901, dem Tag des hl. Sergius von Radonesch, vollzogen das Oberhaupt der rumänischen Kirche Metropolit Josef Gheorgian und Erzpriester Alexios von Maltzew. Die Kirche wurde zu Ehren der Krönung Kaiser Nikolaus II. erbaut, der indes niemals die Gelegenheit hatte, sie zu besuchen. Wohl aber beteten andere Angehörige des Kaiserlichen Hauses in der Kirche: 1903-11 Großfürst Pawel Alexandrowitsch mit seiner morganatischen Ehefrau Fürstin Palej und seinem Sohn Fürst Wladimir Palej, 1910-13 Großfürst Georgij Michajlowitsch, 1913 Großfürst Michael Alexandrowitsch mit Ehefrau, 1909 Großfürst Michael Michajlowitsch, 1910 Großfürstin Xenia Alexandrowna mit ihrem Ehemann Großfürst lexander Michajlowitsch, 1933-34 Großfürst Boris Wladimirowitsch, 1945 Großfürstin Kira Kirillowna mit ihrem Ehemann Prinz Louis Ferdinand von Preußen, 1951 die langjährige Vorsitzende der Wladimir-Bruderschaft Fürstin Vera Konstantinowna. Während des Großen Krieges 1914-18 war die Kirche geschlossen und stand unter Zwangsverwaltung. Im Juni 1921 zelebrierte Erzbischof Ewlogij (Georgijewskij) den ersten Gottesdienst nach der Revolution. 1944-45 war das zur Kirche gehörende Pfarrhaus überfüllt mit russischen Flüchtlingen, v.a. von Priestern mit ihren Familien. Der damalige Vorsteher der Kirche, Erzpriester Alexander Bogatschew (1889-1946), selbst gezeichnet von Kriegsgefangenschaft und Gestapohaft, machte sich durch seine unermüdliche Hilfe für die Flüchtlinge einen Namen. Seit Mitte der 1990er Jahre ist in der Kirche wieder eine ansehnliche Gemeinde entstanden, die vor allem aus Aussiedlern besteht. Seit 2005 wird die Kirche von Priester Valeri Mikheev aus Landshut betreut. Die Kirche untersteht in kanonischer Hinsicht seit 1938 der Deutschen Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland (ROKA).

Die Liturgie findet in der Kissinger Kirche derzeit am jeweils 1. und 4. Sonntag jeden Monats um 9:30 Uhr statt, die Nachtwache jeweils am Vorabend um 18:00 Uhr.

Die Anschrift der Kirche lautet: Salinenstraße 20, D-97688 Bad Kissingen.

Vorsteher der Kirche: Priester Alexej Lemmer Tel +4915234140208.

Die Kirche ist am Dienstag, Freitag, Samstag und Sonntag von 14:00 bis 16:00 Uhr für Besichtigungen geöffnet. Information: Tatiana Baranow, Tel. +4997163829 und +4915114313375.

Spendenkonto der Kirche:

Sparkasse Bad Kissingen
IBAN DE90 7935 1010 0000 0430 83
SWIFT-BIC BYLADEM1KIS